Der Feldsteinsockel trägt nicht nur die Hauskonstruktion, sondern dient auch dazu, aufsteigende Bodenfeuchte fernzuhalten. Schwierig für uns war, dass bei den zuständigen Stellen Berechnungsgrundlagen für einen Feldsteinsockel fehlten, die für die Statik notwendig, aber in keinem gängigen Tabellenwerk zu finden waren. Um einen geraden Abschluß zu erzielen, müssen die Feldsteine gespalten werden. Das Steinspalten gehört zu den ältesten Handwerkstechniken unserer Region, Fachleute, die diese Technikbeherrschen, findet man leider kaum noch. Deshalb probierte ich mich selber an dieser Kunst. Es war nicht einfach, sich mit der Technik, die fast vergessen ist, zu beschäftigen. Etwas Geduld und viel Übung mussten wir schon an den Tag legen, um gute Ergebnisse zu erreichen. Nach einigen Wochen hatten wir die Technik jedoch raus und erfreuten uns daran, dass der Sockel unseres Hauses Gestalt annahm. Gespräche mit älteren Handwerkern, die das Steinschlagen noch von ihren Eltern übernommen hatten, haben uns sehr geholfen und wir sind bereit, diese Erfahrungen in unseren Seminaren weiter zu geben.

"Ein Stein wird nicht zerschlagen, er wird zerguckt" - eine alte Steinschlägerweisheit. Aber wer weiß heute noch, wie man gucken muss, damit der Stein zerfällt? Mit sehr viel Geschick und Übung, aber vor allem mit dem richtigen Werkzeug stand unser Sockel innerhalb von ca. 4 Wochen.